miércoles, 12 de septiembre de 2012

Tatort Münchner Hauptbahnhof

Katharina Reich, 24, ist Polizeikommissarin in der Probezeit und arbeitet gerade im Ermittlungsdienst am Münchner Hauptbahnhof. Warum ihre Arbeit aufregend ist, und wie man Polizistin wird, erzählt sie Schekker.

Nach dem Abitur beschloss Katharina, in den gehobenen Dienst zur Bundespolizei zu gehen. Meistens haben die Menschen unrealistische Vorstellungen von der Polizei. Nicht alles läuft so wie im „Tatort“, erklärt sie: „Bei uns fliegt nicht jeden Tag ein Auto in die Luft oder wir haben eine Schießerei. Ich könnte spontan auch keinen Kollegen nennen, der seine Schusswaffe auch einmal wirklich gebraucht hat.“ Die Tatort-Polizisten gehen außerdem manchmal ohne Durchsuchungsbeschluss in die Wohnung eines Verdächtigen. Das funktioniert rechtlich gesehen in Deutschland nicht. „Da schlage ich beim Zusehen manchmal die Hände über dem Kopf zusammen! So einfach ist das nicht, aber anders wäre es für den Zuschauer wohl langweilig.“ Die Ausbildung zur Polizeibeamtin sieht auch ganz anders als in Filmen aus.





Erst studieren, dann probieren!

Eine Bewerbung bei der Polizei ist nicht mit einem einfachen Anschreiben getan. Man muss einen Intelligenz-, Wissens- und Sporttest bestehen. „Wenn man in seiner Freizeit Sport treibt und einigermaßen fit ist, kann man die aber locker schaffen. Ich spiele zum Beispiel Volleyball“, meint Katharina. „In der mündlichen Prüfung sollte man selbstsicher sein und sich nicht verunsichern lassen.“

Ist man angenommen, geht es nach Brühl zu einem sechsmonatigen Grundstudium und einer abschließenden Zwischenprüfung. Hat man die bestanden, studiert man in der Lübecker Bundespolizeiakademie zweieinhalb Jahre. Zwischendurch wird die Praxis nicht vernachlässigt: Angehende Polizisten müssen ein mehrmonatiges Kontroll- und Streifenbeamtenpraktikum, zum Beispiel an einer Grenz- oder Bahninspektion, absolvieren. Hier werden die Grundfertigkeiten erlernt, wie zum Beispiel Streife laufen, Personalien aufnehmen, Festnahmen, alles was ein Polizist mindestens können sollte. Anschließend folgen die Praktika als Gruppenleiter oder Gruppenführer sowie Dienstgruppenleiter und Hundertschaftsführer. Diese Praktika finden ebenfalls in einer Dienststelle statt, sind speziell für den gehobenen Dienst gedacht und befähigen den Polizeischüler, später möglicherweise einen ganzen Großeinsatz selbstständig zu koordinieren und den Kollegen Anweisungen geben zu können.

In der gesamten Ausbildung gilt das Motto: zuerst die Theorie, dann die Praxis. Zum Beispiel lernt man erst den Sinn und rechtliche Bedingungen des Schusswaffengebrauchs, bevor man selber eine Waffe in die Hand nehmen kann. Auch nach der Ausbildung sind regelmäßige Schießübungen für Polizisten Pflicht.



Zwischen Büro und Großeinsatz

Einen typischen Polizeialltag gibt es für Katharina nicht. „Man geht hier jeden Tag zur Arbeit und weiß früh nicht, was auf einem zukommt. Die Vielfalt an unterschiedlichen Aufgaben ist schön“, schwärmt sie. Die Bundespolizei arbeitet im Schichtdienst und das kann wegen den ungewöhnlichen Arbeitszeiten anstrengend sein. Wenn man eine Schicht zu ungünstiger Zeit hat, gibt es dafür aber eine Zulage. „So komme ich manchmal auf 300 Euro mehr im Monat“, erklärt Katharina. „Ich bin trotzdem sehr froh, wenn ich frei habe. Es gibt zwar auch stressfreie Tage. Aber oft passieren die Großeinsätze von einer Sekunde auf die nächste, ohne dass man das früh geahnt hätte. Dann muss die komplette Dienstgruppe arbeiten.“ Bei Großeinsätzen und Massenveranstaltungen wie dem Oktoberfest bekommt die Polizeiwache am Hauptbahnhof auch von anderen Dienststellen Unterstützung. Die Aufgaben wären sonst nicht zu bewältigen.





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